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Konviktskirche, Ehingen

Im Auftrag der Abtei Zwiefalten errichtete der Vorarlberger Baumeister Franz Beer von 1698 bis 1709  im Herzen der Stadt einen mächtigen Baukörper für deren Gymnasium, der heute die „Grundschule im Alten Konvikt“ beherbergt.

Danach wurde die Kollegiumskirche zum Herzen Jesu, die heutige Konviktskirche, erbaut.

Der Grundstein der Konviktskirche wurde am 23. Mai 1712 durch Abt Wolfgang von Zwiefalten gelegt. Am 25. November 1719 weihte der Konstanzer Weihbischof und Generalvikar Conrad Ferdinand Geist von Wildegg das Gotteshaus zu Ehren der „heiligsten drei Herzen Jesu, Mariae und Josephi“. Somit ist die Konviktskirche eine der ältesten Herz-Jesu-Kirchen Süddeutschlands.

Baumeister Beer verknüpfte bei der Konviktskirche die Struktur von Hallen- und Zentralbau über einen Grundriss in Form eines gestreckten griechischen Kreuzes. Über die Vierung setzte er eine von außen nicht sichtbare Flachkuppel.

Konviktskirche Ehingen Kreuz
Konviktskirche Ehingen
Konviktskirche Ehingen Tabernakel


Die Verehrung des Herzens Jesu ist der Leitgedanke, der die ganze Ausschmückung der Kirche beherrscht und auch inhaltlich zu einem Ganzen verbindet. Durch hervorragende Künstler wie Melchior Seidel (Hochaltarblatt „Der Lanzenstich“ und wohl auch Großteil der Deckengemälde), Johann Georg Bergmüller (Nebenaltarblatt „Tod Mariae“) und dem Ellwanger Meister Melchior Paulus wurde dies verwirklicht.


Verschiedene Ereignisse aber veränderten das Äußere und Innere der Kirche. Am 6. August 1769 wurde der Turm vom Blitz getroffen. Nicht nur er brannte zur Hälfte ab, sondern auch das ganze Dach und die vier Giebel der Kirche. Diese musste nun 116 Jahre lang ein Notdach tragen. 1802 fiel die Kirche durch die Säkularisation dem Staat zu, der nach Verschleuderung des beweglichen Inventars einen Fruchtkasten einrichtete. Erst am 13. Februar 1838 wies König Wilhelm I. auf Bitten des Gymnasiums die württembergische Finanzkammer an, die Kirche zu räumen und ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückzugeben. So wurde 1838 bis 1840 die Kirche neu eingerichtet und am 1. Mai 1841 vom damaligen Rektor Lipp für den Gymnasiumsgottesdienst eingeweiht. Von da an war man ständig bemüht, die Kirchenausstattung zu ergänzen und zu verbessern.
Besonders nach Aufstellung des neubarocken Hochaltars (1919-1921; Altarbild von Prof. Waldemar Kolmsperger) und des neuen Marienaltars (1932-1933 mit dem Altarbild „Tod Mariä“ von Bergmüller, das zur ursprünglichen Ausstattung gehörte) glaubte man, die Erneuerung der Kirche abschließen zu können.

Konviktskirche Ehingen
Konviktskirche Ehingen Eingangsportal


Eine Generation später – die Kirche war übrigens 1934 in das Eigentum der Diözese übergegangen – urteilte man aber schon ganz anders. Als am 17. November 1957 ein größeres Stück Muschelornament von der Decke stürzte und eine grundlegende Renovation zweckdienlich erscheinen ließ, kam der Gedanke auf, alle stillosen Ausstattungsstücke zu entfernen, um die ursprüngliche Raumharmonie wieder herzustellen. Zudem wollte man den reichen ikonographischen bedeutsamen Freskenschmuck der Gewölbe wieder zur vollen Geltung bringen. Ende 1960 stimmte Bischof Leiprecht diesen Plänen zu. Die Orgelempore über dem Haupteingang wurde beseitigt, die vorhandenen Altäre und die Kanzel ausgebaut und die Kirchenbänke in anderen Gemeinden aufgestellt. Auf Professor Josef Henselmanns Vorschlag wurde der von ihm neu geschaffene Altar am 8. Juli 1962 von Bischof Leiprecht geweiht und in der Mitte der Kirche, unter der Vierungskuppel, positioniert.

Im Zuge der Renovation 2014 wurden Ambo, Priestersitz und Tabernakelstele von Alexander Henselmann, dem Enkel Josef Henselmanns, ergänzt. Die jüngste Renovation führte auch zu einem neuen Beleuchtungskonzept sowie zu einem neuen Gestühl.

2024 ist ein neuer Kirchenführer erschienen, der neben der Konviktskirche auch Informationen über die Stadtpfarrkirche St. Blasius, die Liebfrauenkirche sowie die Martinskapelle enthält. Der Kirchenführer ist in den genannten Kirchen sowie im Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit zu 6 € erhältlich.

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Konviktskirche Ehingen
Konviktskirche Ehingen
Konviktskirche Ehingen

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