Die Stadtpfarrkirche St. Blasius thront auf einem Plateau hoch über der Schmiech und ist von einem burgartig ummauerten ehemaligen Friedhof umgeben. Der Sockel und die untersten vier Geschosse des ursprünglich frei stehenden und wohl auch zu Wehrzwecken dienenden Turms gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Die ursprünglich gotische Hallenkirche wurde im Schiff 1517 verbreitert, 1689 zum barocken Saalraum umgestaltet und 1738 endgültig umfassend barockisiert.
Für das heutige Erscheinungsbild war die Erneuerung des stark eingezogenen, beim Stadtbrand 1749 schwer beschädigten Chors durch den Deutschherrenbaumeister Francesco Antonio Bagnato entscheidend, der diesen von Joseph Ignaz Appiani mit dem monumentalen Deckenfresko mit der Abendmahlsszene ausgestalten ließ.
Im breit gelagerten, von einem flachen Muldengewölbe überfangenen Schiff, ist der 1738 angebrachte Régence-Stuck bemerkenswert, daneben die Kanzel von 1704 mit den vier Evangelisten am Korb.
Glocken von St. Blasius


1915 errichtete man einen neuen, neubarocken Hochaltar. Verkündigungs-, Marienkrönungs- und Auferstehungsaltar dagegen sind etwa 300 Jahre älter und stammen von Melchior Binder.
Die 1517 gestiftete Winckelhoferkapelle beherbergt einen im 17. Jahrhundert von Binder umgestalteten Anna-Altar neben dem Bild des „Erbärmdechristus“ und dem bereits 1520 gesetzten rotmarmornen Grabstein des 1538 verstorbenen Stifters Hieronymus Winckelhofer. Etwa aus derselben Zeit stammt das Relief mit der Beweinung Christi in der südlichen Seitenkapelle, das als Werk aus dem Umfeld Martin Schaffners identifiziert ist.
Ein Werk der klassischen Moderne stellen die Fresken des Ulmer Malers Wilhelm Geyer (1936) in der Taufkapelle dar. Dort befindet sich der Taufstein von 1515.
Der Turm erhielt seine heutige Gestalt 1958 und erreicht eine Höhe von 64,50 Metern. Sein Glockenstuhl beherbergt ein sechsstimmiges Geläut, das auf die Tonhöhe a° – c´- e´- g ´- a´ und c ´´ gestimmt ist. Noch drei der sechs Glocken gehen auf den Guss von 1750 zurück, während die beiden größten zu Ehren der Dreifaltigkeit und des Hl. Geistes 1961 hinzukamen. Auf dem Dachreiter über dem Chor befinden sich drei kleinere Glocken, darunter die Theodulglocke von 1758 sowie ein Taufglöckchen.
Sieht man von den Klostermünstern ab, so ist die Ehinger Stadtpfarrkirche eine der größten Pfarrkirchen unserer Diözese.
2024 ist ein neuer Kirchenführer erschienen, der neben der Stadtpfarrkirche St. Blasius auch Informationen über die Konvikts- und Liebfrauenkirche sowie die Martinskapelle enthält. Der Kirchenführer ist in den genannten Kirchen sowie im Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit zu 6 € erhältlich.
Ort auf Google Maps ansehen











